Modernisieren und Renovieren: Wie lässt sich ein Umbau finanzieren?

Damit sich Immobilieneigentümer in den eigenen vier Wänden wirklich wohlfühlen, ist eine Modernisierung oder Renovierung alle paar Jahre kaum vermeidbar. Schließlich ändern sich Geschmäcker im Laufe der Zeit ebenso wie die Ansprüche an Komfort, Platz oder Energieverbrauch. Einer GfK-Studie zufolge erkennen in den letzten Jahren immer mehr Verbraucher die Notwendigkeit einer Sanierung oder Modernisierung – und greifen im Vergleich zu früheren Jahren dabei verstärkt auf Kredite zurück. Kein Wunder angesichts der aktuellen Zinslage: Während Verbraucher- und Baukredite derzeit vergleichsweise günstig zu haben sind, sind ältere Geldanlagen mit attraktiver Verzinsung und langer Laufzeit Gold wert und sollten im Sinne der Altersvorsorge derzeit nur im Notfall angetastet werden. Aber rechtfertigt ein günstiges Kreditangebot gleich eine Sanierung? Wann sollten Immobilienbesitzer sanieren bzw. modernisieren? Und wie lässt sich der Umbau am günstigsten finanzieren?

Modernisieren und renovieren – lohnt sich das?

Grundsätzlich muss zunächst die Frage beantwortet werden: Wann und aus welchem Grund soll eine Modernisierung erfolgen? Viele Immobilienbesitzer denken vor einem Verkauf ernsthaft über eine Sanierung nach – hier steht zumindest infrage, ob der Verkaufspreis durch die zum Teil sehr preisintensiven Umbauten tatsächlich in die gewünschte Höhe klettert. Insbesondere bei einer energetischen Sanierung, etwa Dämmarbeiten oder dem Einbau einer neuen Heizungsanlage, sowie bei Dacharbeiten können sich schnell hohe Kosten summieren. Während notwendige Arbeiten am Dach schon allein deshalb nicht aufgeschoben werden sollten um die Bausubstanz zu schützen, kann eine neue Heizungsanlage vor einem Verkauf durchaus auch eine Fehlinvestition werden – dann nämlich, wenn interessierte Käufer eine andere Heizungsart bevorzugen.

Anders sieht die Sache aus, wenn die Immobilie weiterhin selbst bewohnt werden soll. In diesem Fall lohnt sich eine energetische Sanierung durchaus, zumal eine solche Maßnahme auch förderungsfähig ist, was die Umbaukosten senkt. In jedem Fall sinnvoll erscheint auch die Renovierung von Fußböden und Decken, die im besten Fall auf die energetischen Eigenschaften der Immobilie abgestimmt werden. Damit einher geht auch oftmals eine Modernisierung von Fenstern und Türen, die energetischen Ansprüchen ebenso angepasst werden müssen wie dem individuellen Sicherheitsanspruch.

Renovierungskosten nicht unterschätzen

Insbesondere im Hinblick auf Dachausbau und Energiekonzeot können Umbaumaßnahmen schnell sehr teuer werden. Einer Interhyp-Recherche zufolge schlägt eine Dachdämmung z.B. durchschnittlich mit rund 15.000 Euro zu Buche. In einem ähnlichen Preisrahmen bewegen sich auch Maßnahmen wie ein Heizungstausch, eine neue Einbauküche oder ein altersgerechter Umbau. Noch ein wenig höhere Kosten (ca. 20.000 Euro+) sind u.a. mit einer Wanddämmung, einer Photovoltaikanlage oder dem Einbau eines neuen Bades verbunden. Die Angaben entsprechen etwa den bundesdeutschen Durchschnittswerten und können je nach Region ebenso schwanken wie nach der Größe des Hauses, den verwendeten Materialen und dem allgemeinen zustand der Immobilie.

Renovierungskredit: Günstig zum „neuen“ Eigenheim

Wie alle Bau- und Verbraucherkredite sind Renovierungskredite derzeit vergleichsweise günstig erhältlich, wobei die damit verbundenen Kosten und Nebenkosten natürlich auch von Faktoren wie der Bonität des Antragstellers abhängen. Das allgemein niedrige Zinsniveau erlaubt Zinssätze schon unter 2,5 Prozent für Darlehen über 20.000 Euro. Zusätzliche Kosten lassen sich vermeiden, wenn das Modernisierungsdarlehen kostenlose Sondertilgungen und ggf. sogar eine kostenlose vorzeitige Ablösung erlaubt. Noch einmal günstiger können Renovierungskredite u.a. dann werden, wenn sie zweckgebunden ausgegeben werden – Rechnungen und Belege müssen dann als Beweis für die zweckgebundene Verwendung eingereicht werden. Ebenfalls günstig auf die Kosten wirkt sich eine Kombination von Renovierungskredit und Bauspardarlehen oder KfW-Förderkredit aus. Spezialisierte Online-Portale wie z.B. Smava erlauben es, verschiedene Kreditvarianten schnell und unkompliziert zu vergleichen und basierend auf der individuellen Bonität den individuellen Zinssatz eines Darlehensangebotes zu ermitteln.