Herrendiener

Warum gibt es eigentlich keinen Damendiener? Weil der Herr des Hauses das gute Stück eingekauft hat – und die Dame des Hauses es still und heimlich für die eigenen Zwecke gebraucht. Mag doch der Herr des Hauses sich einen zweiten Herrendiener – auch stummer Diener genannt – beschaffen. Die Dame des Hauses, die heute ja meist ebenfalls Hosen trägt und nicht selten auch in Anzug und Krawatte zu sehen ist, weiß jedenfalls den Herrendiener durchaus auch zu schätzen.

Der Herrendiener gehört zur Einrichtung des Schlafzimmers oder des Ankleidezimmers. Obwohl er eigentlich nicht zu den Garderobenmöbeln zählt, ist er oft in diesem Zusammenhang zu finden. Er erlaubt es, die gerade getragenen Kleidungsstücke, die man am nächsten Tag eventuell wieder braucht, gut und sicher die Nacht über unterzubringen. Sie können gut auslüften, was im Schrank nur bedingt möglich ist, auch dann, wenn sie vom Regen feucht geworden sind.

Der Herrendiener hat eine Aufhängemöglichkeit für die Hose. Dazu noch einen Bügel für die Jacke. Eventuell hat er auch noch eine Möglichkeit, die Krawatte aufzuhängen. Und, worauf die Dame unbedingt Wert legt, er hat eine Ablagemöglichkeit für Kleinigkeiten. Ohrringe und Manschettenknöpfe beispielsweise, oder auch die Krawattennadel und die Armbanduhr finden da Platz und sind am Morgen wieder da, wo man sie sucht.

Auf sicheren Stand sollte man achten. Dies ist heute meist der kritische Punkt, wo sich der gute vom schlechten Herrendiener unterscheidet. Rollen sind nicht unbedingt notwendig. Auf dem heute meist anzutreffenden Teppichboden kann er auch ohne Rollen verschoben werden. Der Herrendiener kann auch mit einem Stuhl kombiniert werden. Ob diese Konstruktion allerdings standfest ist?

Heute dominiert meist Metall als Material für den Herrendiener. Aluminium mit schwerer Bodenplatte aus Stahl, verchromtes Stahlgestell, Gestell aus Edelstahl – alles ist erhältlich, oft auch mit Holz kombiniert, beispielsweise für die Ablage. Eigentlich sollte man da beim Einkaufen nicht viel falsch machen können. Lediglich die ausreichende Standfestigkeit und genügend Möglichkeiten zum Unterbringen dessen, was man dem Herrendiener anzuvertrauen gedenkt, sind die Kriterien, an die man in jedem Falle denken sollte.

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