Futonbetten

Das klassische Futonbett stammt aus Japan. Dieser Inselstaat ist so dicht bevölkert, dass sich viele Menschen nur eine kleine Wohnung leisten können. Dem entsprechend ist platzsparendes Wohnen angesagt, und das gilt auch für das Schlafzimmer.

Die Futonbetten tragen dem Rechnung. Sie verzichten auf ein Bettgestell. Als Untergrund dienen auf den Fußboden gelegte Tatamis, klassische Matten aus Reisstroh, die heute aber auch mit Schaumkern hergestellt werden. Sie sind in Deutschland beispielsweise aus dem Judosport bekannt. Diese Matten bilden den Bodenbelag im Schlaf- und Wohnzimmer. Da sie recht empfindlich sind, werden sie nur barfuß oder mit Socken betreten.

Das Futonbett wird dann direkt auf die Tatami gelegt. Es besteht aus einer etwa 10 cm dicken Matratze. Darauf kommt eine Bettdecke aus Seide oder Baumwolle, die es auch in Schlupfform, also mit Kragen und Ärmel, gibt. Der Vorteil dieser Anordnung: Nach dem Aufstehen können die Futonbetten zusammengerollt in einem Schrank verstaut werden und stören deshalb tagsüber nicht. Japanische Tatamis sind übrigens rechteckig und dienen auch als Flächenmaß. Ein übliches japanisches Zimmer ist sechs Tatamis groß; dies entspricht etwa 10 Quadratmeter.

Die hierzulande angebotenen Futonbetten haben mit der japanischen Tradition nicht viel gemein. Es sind Bettgestelle, die den deutschen Standardmaßen angepasst sind und die wie ein normales Bett mit Lattenrost und Matratze ausgestattet werden. Eventuell ist das Futonbett in der Höhe verstellbar, sodass neben einer Futonmatratze auch die üblichen Matratzen – sie sind etwa doppelt so hoch – verwendet werden können. Wenn man neben dem Bett auch den Lattenrost und die Matratze mit einkauft, kann man sicher sein, dass alles zusammenpasst.

Eventuell kann man sogar zur Probe liegen. Denn nicht jedem Schläfer behagt eine relativ dünne Matratze, und wenn man dann keine höhere Matratze unterbringen kann, ist es schade um das Bettgestell, das dann auch ausgetauscht werden muss.

Selbstverständlich kann man auf den Futonbetten auch nach japanischer Art schlafen und sich mit einer japanischen Bettdecke ausstatten. Doch wird man darauf verzichten, das Bett anschließend im Schrank zu verstauen. Es ist, trotz seiner japanischen Bezeichnung, eben ein auf unsere Gewohnheiten zugeschnittenes Futonbett.

Bildquelle – istock – bedroom interior – Auris